Pharmazeutische Industrie
Die Pharmazeutische Industrie ist ein Sammelbegriff für die Industrieunternehmen, die Arzneimittel herstellen. Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen gibt es zweifellos, denn einige Unternehmen beschäftigen sich auch mit eigener Forschung und Entwicklung, andere wiederum produzieren ausschließlich Generika. Generika sind Produkte, die eingeführten Markenprodukten nachgebaut werden, man könnte sagen, es ist ein Versuch sie zu kopieren. Allerdings kann dies nicht eine hundertprozentige Kopie sein, so dass andere Hilfsstoffe oder Hilfsmittel zur Produktion herangezogen werden müssen.
Auch wenn der Hauptstoff des Medikamentes identisch ist, wird oft an der Wirkung derartiger Präparate gezweifelt. Zu den von der Pharmaindustrie hergestellten Produkten gehören, rezeptfreie oder verschreibungspflichtige Medikamente, Impfstoffe (Seren), In -vivo- Diagnostika (Das sind Arzneimittel, die in lebenden Personen oder Tieren zur Anwendung kommen. Bekannt sind hier vor allem jegliche Arten von Kontrastmittel für die röntgenologischen oder computertomographischen Untersuchungen), Blutprodukte, Gewebe und Zellen sowie andere Medizinprodukte, die nicht unter das Arzneimittelrecht fallen.
Ein deutscher Pharmaunternehmer muss im Besitz einer Zulassung oder Registrierung zur Produktion und zum Vertrieb von Arzneimittel unter seinem Firmensignum sein. Bei einem österreichischen Arzneimittelhersteller sind diese Vorschriften laxer. Alle pharmazeutischen Unternehmen unterliegen einem Qualitätsmanagementsystem um die Sicherheit der Produkte jeder Zeit zu garantieren. Kein Deutsches Pharmaunternehmen ist unter den Top 10 der umsatzstärksten Unternehmen zu finden, auch nicht unter den, die viel in Forschung und Entwicklung investieren. Bei den Top 10 Unternehmen stellt man fest, dass diese in die Pharmazeutische Industrie ca. ein Fünftel bis ein Sechstel ihres Jahresumsatzes wieder in Forschung und Entwicklung investieren. Erst auf Platz 12 liegt das umsatzstärkste deutsche Unternehmen, die Bayer Schering Pharma, die bei einem Jahresumsatz von 15 Milliarden Dollar "nur“ 2,2 Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung investiert. Das entspricht in etwa 15 %. In Deutschland sind 6 % aller Erwerbstätigen in der Pharma Industrie beschäftigt.
Auch die Pharma Industrie trägt zum Image Deutschlands als Exportland bei. Zwischen 1995 und 2007 hat sich der Exportanteil fast verdoppelt (von 36% auf 57%). Bemerkenswert ist obendrein, dass in keinem Industriezweig der Patentanteil so evident anstieg wie in der Pharma Industrie. Dazu trug auch den Anteil biotechnischer Produkte bei.